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Lieblingsbücher 2016

Subjektiv. Unvollständig. Ehrlich. Hier die persönliche Top Ten meiner Lieblingsbücher, die ich 2016 gelesen habe. Einige davon haben es mit ihren ersten Sätzen ins Museum der schönen Sätze geschafft. Lesenswert sind sie alle. Sätze wie Bücher.

buecher2016

  1. Heinrich Steinfest: Das Leben und Sterben der Flugzeuge
  2. Isabel Bogdan: Der Pfau
  3. Berni Mayer: Rosalie
  4. Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit
  5. Frank Goosen: Förster, mein Förster
  6. Klaus Bittermann: Sid Schlebrowskis kurzer Sommer der Anarchie und seine Suche nach dem Glück
  7. Thomas Glavinic: Wie man leben soll
  8. Richard Lorenz: Frost, Erna Piaf und der Heilige
  9. Stevan Paul: Der große Glander
  10. Heinz Strunk: Der goldene Handschuh
  • Gedichtband des Jahres: Charles Bukowski: Alle reden zu viel
  • Sachbuch des Jahres: Sylvia Witt & Oliver Uschmann: Krallen rein! Über das wahre Leben mit Katzen

Außer Konkurrenz, gleichwohl die größten Herzensangelegenheiten: die Buchveröffentlichungen meiner Liebsten:

  • Alexandra Pilz: Für immer Hollyhill
  • Anne Sanders: Sommer in St. Ives

Wann ist ein man ein Mann?

„An dem Abend, an dem drüben in Amerika die Challenger über Cape Canaveral explodiert, liegt man zum ersten Mal mit einem Mädchen im Bett.“

Thomas Glavinic: Wie man leben soll. dtv, 2004.

An dem Abend, an dem drüben in Sachsen-Anhalt der Prozentbalken der AfD explodiert, bekommt man zum ersten Mal ein Buch von Thomas Glavinic in die Hand. Ein Freund hat es einem empfohlen, und da man seit Jahren eine unbändige Lust an österreichischen Wortkünstlern verspürt, lässt man sich auf das Abenteuer ein. Abenteuer deshalb, weil der preisdekorierte Grazer in seinem gescheiten Coming-of-Age-Schelmenstück eine Erzählform wählt, für die Autoren in der Regel nur eines übrig haben: Nase rümpfen nämlich. Man kann es sich nicht vorstellen, wie der das durchhalten soll, immer nur von man zu schreiben. Man will es sich nicht vorstellen, doch schnell sieht man ein: Diese Manhaftigkeit in Anlehnung an orientierungsfördernde Lebensratgeber lässt man sich gerne gefallen. Und folgt Charly Kolostrum, diesem dicklichen Außenseiter mit Brille und Problemfamilie, durch sein junges, von Frauen und viel mehr Ahnungslosigkeit bestimmtes Daseinsexperiment.   Weiterlesen