Die fünfzehn beliebtesten Lieblingssätze
Seit einem Jahr gibt es Lieblingssaetze.de. 70 meisterhafte Wortgebilde aus Literatur, Musik und Film haben es in das Museum geschafft. Die Resonanz war sehr unterschiedlich. Aus Anlass des Einjährigen präsentieren wir die beliebtesten 15 in einer Liste, die sich aufgrund des Feedbacks via Facebook ergibt. Überraschung (oder auch nicht): Ein Autor aus Österreich konnte sich zweimal platzieren.
1. Hermann Hesse: Der Steppenwolf (1927)
„Der Tag war vergangen, wie eben die Tage so vergehen; ich hatte ihn herumgebracht, hatte ihn sanft umgebracht, mit meiner primitiven und schüchternen Art von Lebenskunst; ich hatte einige Stunden gearbeitet, alte Bücher gewälzt, ich hatte zwei Stunden lang Schmerzen gehabt, wie ältere Leute sie eben haben, hatte ein Pulver genommen und mich gefreut, daß die Schmerzen sich überlisten ließen, hatte in einem heißen Bad gelegen und die liebe Wärme eingesogen, hatte dreimal die Post empfangen und all die entbehrlichen Briefe und Drucksachen durchgesehen, hatte meine Atemübungen gemacht, die Gedankenübungen aber heut aus Bequemlichkeit weggelassen, war eine Stunde spazieren gewesen und hatte schöne, zarte, kostbare Federwölkchenmuster in den Himmel gezeichnet gefunden.”
(Den Beitrag dazu kann man hier nachlesen.)
2. Leonard Cohen: „Anthem”, auf: The Future (1992)
“There’s a crack in everything, that’s how the light gets in.”
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3. Wolf Haas: Der Brenner und der liebe Gott (2009)
„Meine Großmutter hat immer zu mir gesagt, wenn du einmal stirbst, muss man das Maul extra erschlagen.”
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4. Olli Schulz: „So lange einsam“, auf: Es brennt so schön (2009)
„Du bist so lange einsam, bis du lernst, allein zu sein.“
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5. Element of Crime: „Seit der Himmel“, auf: Romantik (2001)
„Bei mir geht überhaupt nichts mehr, weil sich alles um dich dreht, seit der Himmel jeden Morgen deine Augenfarbe trägt.“
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6. Jane Austen: Stolz und Vorurteil (1813)
„Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, daß ein Junggeselle im Besitz eines schönen Vermögens nichts dringender braucht als eine Frau.“
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7. Oskar Maria Graf
„Zurechtgedachtes wird immer vom Lebendigen zerkrümelt.“
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8. Axel Hacke: Nächte mit Bosch (1991)
„Nachts, wenn ich einsam bin, wenn mich die letzten Gesichter auf dem Fernsehschirm verlassen haben und weiße Krokodile sich langsam aus dem Spülstein schieben, setze ich mich gern ein wenig in die Küche und unterhalte mich mit dem Kühlschrank.“
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9. Tom Robbins: „Was ist der Sinn des Lebens?“, in: Chop Suey (2005)
„Unsere Aufgabe besteht darin, bewusst und mit offenen Augen auf einen weiseren, freieren und strahlenderen Zustand hinzusteuern, ins Paradies zurückzukehren, Freundschaft mit der Schlange zu schließen und unsere Computer zwischen wilden Apfelbäumen aufzustellen.“
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10. Alain de Botton: Wie Proust Ihr Leben verändern kann – Eine Anleitung (1997).
„Es gibt wenig, dem sich der Mensch mit größerer Hingabe widmet als dem Unglücklichsein.“
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11. Nirvana: „Smells Like Teen Spirit“ auf: Nevermind (1991).
„Here we are now, entertain us.“
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12. Wolf Haas: Der Knochenmann (1997).
„Jetzt ist schon wieder was passiert.“
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13. Gisbert zu Knyphausen: “Melancholie” (2:58), auf: Hurra! Hurra! So nicht.(2010).
„Fick dich ins Knie, Melancholie, du kriegst mich nie klein.“
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14. Hunter S. Thompson: Angst und Schrecken in Las Vegas (1971).
„Wir waren irgendwo bei Barstow am Rande der Wüste, als die Drogen zu wirken begannen.“
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15. T. Coraghessan Boyle: Wassermusik (1980).
„Während die meisten jungen Schotten seines Alters Röcke lüpften, Furchen pflügten und die Saat aussäten, stellte Mungo Park dem Emir von Ludamar, Al-Hadsch’ Ali Ibn Fatoudi, seine bloßen Hinterbacken zur Schau.“
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