Die beliebtesten Lieblingssätze 2018

Hurra und Tusch, die Lieblingssätze des Jahres stehen fest: der spannendste Romananfang, die schönste Songzeile sowie die beliebtesten Fundstücke, die 2018 im Museum der schönen Sätze dokumentiert beziehungsweise auf Facebook diskutiert wurden. Die Platzierung ergibt sich aus den Bewertungen in den Social-Media-Kanälen und im Blog. Vielen Dank an dieser Stelle für das motivierende Feedback und den regen Austausch der Museumsbesucher, Facebook-Fans und Twitter-Follower. Auf ein neues Jahr voller inspirierender Wörterminiaturen!

Lieblingssongzeile

Gisbert zu Knyphausen

Kaum ist die Nabelschnur ab, schon steh’n wir alle auf dem Schlauch.
(aus „Das Licht dieser Welt“ auf „Das Licht dieser Welt“, 2017)

Lieblingsromananfang

Takis Würger

Im südlichen Niedersachsen liegt ein Wald, der Deister, darin stand ein Haus aus Sandstein, in dem früher der Förster gewohnt hatte und das durch eine Reihe von Zufällen und den Kredit einer Bank in den Besitz eines Ehepaares kam, das dort einzog, damit die Frau in Ruhe sterben konnte. („Der Club“, 2017)

Die besten Fundstücke

  1. David Lee Roth, Sänger der Rockband Van Halen

    Ich hab’s eine Zeit lang mit Joggen versucht, aber die Eiswürfel fielen mir ständig aus dem Glas.

  2. Ephraim Kishon, Satiriker (1924-2005)

    Wenn man anfängt, seinem Passbild ähnlich zu sehen, sollte man Urlaub machen.

  3. Christian Morgenstern, Dichter (1871-1914)

    Ich habe heute ein paar Blumen nicht gepflückt, um dir ihr Leben zu schenken.

  4. George Bernard Shaw, Dramatiker (1856-1950)

    Auch Schlafen ist eine Form der Kritik, vor allem im Theater.

  5. Pablo Neruda, Dichter (1904-1973)

    Der Mann steht im Mittelpunkt und somit auch im Wege.

  6. Manfred Hinrich, Autor (1926-2015)

    Die Augen lesen, das Gehirn geht spazieren.

  7. Anzeige für ChariTea, Schöpfer unbekannt

    Freiwilliges soziales Yeah.

  8. Robert Musil, Schriftsteller (1880-1942)

    Leg dich an einem schönen oder auch windigen Tag in den Wald, dann weißt du alles selbst.

  9. Sten Nadolny, Schriftsteller

    Weinen ist wie feucht wischen: Es werden Seelenkrümel mit aufgenommen, die man zunächst gar nicht bemerkt hat.

  10. Wolfgang Herrndorf, Schriftsteller (1965-2013)

    Wer in der Literatur Bestimmtes verlangt, soll es sich selbst schreiben oder sich ins Knie ficken.


Das Museum der schönen Sätze gibt es seit Sommer 2011. Das Beste ist hier gebündelt, Infos zur Entstehung und zum Hintergrund gibt es hier.