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Gonzo ganz groß
„Wir waren irgendwo bei Barstow am Rande der Wüste, als die Drogen zu wirken begannen.“
Hunter S. Thompson: Angst und Schrecken in Las Vegas (1971). Goldmann, 1998.
Wie bei einem gottverdammten Drogenrausch die Wirklichkeiten, so vermischen sich beim Gonzo-Journalismus reale, autobiographische und fiktive Erlebnisse zu einem intensiven Ereignisnebel. Hunter S. Thompson (1937 bis 2005) hat diese hochgradig subjektive Form des New Journalism wenn nicht salon-, so doch zitierfähig gemacht. Der US-amerikanische Autor hat durch seine Exzentrik nicht nur den 1967 gegründeten „Rolling Stone“ auf Kurs gebracht („Alle eiern, einer rollt“). Mit „Fear And Loathing In Las Vegas“ hat er wenige Jahre später den Roman zum eigenen Stil geschrieben.
Eine Geschichte über Flucht und Scheitern, die radikal mit dem American Way Of Life abrechnet und mit Johnny Depp 1998 verfilmt wurde. Das erbarmungslos überdrehte Roadmovie um einen Sportreporter und seinen skurrilen Anwalt Dr. Gonzo basiert auf zwei Reisen, die Thompson 1971 nach Las Vegas unternommen hat. So schnell und betörend wie die Drogen bei den Protagonisten wirkt allein der erste Satz auf den Leser. Der Rest ist: Rausch.