Die beliebtesten Lieblingssätze 2019

Hurra und Tusch, die Lieblingssätze des Jahres stehen fest: der spannendste Romananfang, die schönste Songzeile sowie die beliebtesten Fundstücke, die 2019 im Museum der schönen Sätze dokumentiert beziehungsweise auf Facebook diskutiert wurden. Die Platzierung ergibt sich aus den Bewertungen in den Social-Media-Kanälen und im Blog. Vielen Dank an dieser Stelle für das motivierende Feedback und den regen Austausch der Museumsbesucher, Facebook-Fans und Twitter-Follower. Auf ein neues Jahr voller inspirierender Wörterminiaturen!

Lieblingssongzeilen

Dendemann

Ich bin, ich bin /
Na, wie gehts denn weiter? /
Kein So-tun-als-ob, nur als ob nix dabei war /
Ein klitzekleiner witzgescheiter Geistesblitzableiter.
(aus „Ich dende, also bin ich“, auf „Da nich für“, 2019)

Lieblingsromananfang

Max Porter

Altvater Schuppenwurz wacht aus dem Stand weitflächig auf, streift pechdunkle Traumreste ab, die glitzern vor feuchten Kehrichtklumpen. („Lanny“, 2019)

Die besten Fundstücke

  1. Netzfundstück (Werbeslogan einer Buchhandlung)

    Betrüge dein Handy ab und zu mal mit einem Buch.

  2. Netzfundstück

    SEBASTIAN KURZ, KANZLER.
    SEBASTIAN, KURZ KANZLER.
    (Satzzeichen, so wichtig!)

  3. Netzfundstück (gefunden bei istdaslustig.de)

    Beschreiben Sie die deutsche Sprache:
    Umfahren ist das Gegenteil von umfahren.

  4. Netzfundstück (verfeinertes Graffiti)

    Life is pain … au chocolat.

  5. Oscar Wilde, Schriftsteller (1854-1900)

    Manchmal bin ich so geistreich, dass ich nicht ein Wort von dem verstehe, was ich sage.

  6. Lucy Fricke, Schriftstellerin (in „Durst ist schlimmer als Heimweh“)

    Schon das Wort Gruppenabend hatte Panik bei ihr ausgelöst. Judith verabscheute Gruppen, Gruppenspiele, Gruppensport, Gruppentänze, Gruppenarbeit. Das Wort Gruppe klang für sie nach dem Befund einer tödlichen Krankheit, es tut mir leid, Fräulein Sita, Sie haben Gruppe.

  7. Heimito von Doderer, Schriftsteller (1896-1966)

    Reif ist, wer auf sich selbst nicht mehr hereinfällt.

  8. Erich Kästner, Schriftsteller (1899-1974)

    Der Humor ist der Regenschirm der Weisen.

  9. Netzfundstück

    Less To-Dos, more Ta-Das.

  10. Kurt Kister, Journalist

    Wegwerfen? Bücher? Das klingt wie: Bambi töten, Hostien stehlen, Welpen aussetzen. Das darf man doch nicht. Oder doch?


Das Museum der schönen Sätze gibt es seit Sommer 2011. Das Beste ist hier gebündelt, Infos zur Entstehung und zum Hintergrund gibt es hier.