Reine Reime
„There’s nothing pure enough to be a cure for love.“
Leonard Cohen: „Ain’t No Cure For Love“ (2:09), auf: I’m Your Man (1988).
Einen Weisheitssatz wie diesen in ein Liedlein zu packen und ihn den Background-Sängerinnen zu überlassen, ist eine dumme kühne Idee. Zu leicht wird er überhört, zu wenig darüber nachgedacht. Aber was soll er machen, der Leonard Cohen? Die Ursprünge seines Schaffens liegen im Schreiben, er war Dichter und Schriftsteller, bevor er sich in der Musik verlor. Als Singer-Songwriter bringt Cohen beides zusammen: gehaltvolle Gedanken und markante Melodien. Da zieren Zeilen seine zerrissenen Folksongs, von denen musenresistente Kollegen ihr Leben lang träumen. Sätze wie dieser: “I’ve seen the future, it’s a murder.” Oder dieser (bereits im Museum der schönen Sätze aufgenommen): „There’s a crack in everything, that’s how the light gets in.“