Uschmanns Männer
„Tja, sagt unser Vermieter und sitzt auf dem Bierkasten in der Ecke wie ein Teilnehmer an einer Referatsgruppe, der zur Gruppenarbeit aber auch gar nichts beizutragen hat.“
Oliver Uschmann: Hartmut und ich (2005). Fischer, 2008.
Oliver Uschmann, Jahrgang 1977, ist ein wortgewandter Vielschreiber. Und ein Verfechter der klaren, genauen Sprache. Seine zeitgenössische Männer-WG-Romanreihe „Hartmut und ich“ strotzt vor skurrilen Pointen und subversivem Humor. Szenisch, fast filmisch, schleudert er den Leser direkt in immer neue Verwicklungen, wie im exemplarischen Beispielsatz oben. Was Hartmut, der unverbesserliche Weltverbesserer, und Ich, also der Ich-Erzähler, in den mittlerweile fünf Büchern erleben und erleiden (Tipp: Murp!), ist allerfeinste Realsatire. Post-Pop, wie der Münsterländer sagt, der auch ein Faible für Aphorismen und Ratgeber-Exkurse hat („Sei unperfekt – die hohe Kunst der Unvollkommenheit“). Mit seinem aktuellen Schmöker Nicht weit vom Stamm (Script5) drängt der erfahrene Musikjournalist („Visions“) und Dozent auch in den Jugendbuchmarkt. Tipps zum Schreiben hat mir der selbsternannte Wortguru einmal in einem Interview für musicsupporter.de gegeben. Hier.
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