Lieblingssätze im Magazin Die Novelle
Hurra, die geschätzten Kollegen schreiben über uns! In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Experimentelles, Die Novelle, durfte ich Auskunft geben über Sinn und Unsinn von Lieblingssaetze.de, übers Bloggen und Bücherschreiben sowie über die Freude an experimenteller Kunst.
Lieber Bernhard! Eines der Projekte, die ich kennenlernen durfte, ist auf lieblingssaetze.de zu finden. Du nennst es: Zur Sache, Sätzchen! Erste Sätze. Songzeilen. Fundstücke. Wörter, die die Welt verzieren. Was ist deine Intention?
Ich hatte immer schon eine Schwäche für steile erste Sätze. Seit vier Jahren sammle und kommentiere ich sie auf Lieblingssaetze. de. Aus der Uridee, befeuert durch die Leidenschaft des Bloggens, ist ein Museum der schönen Sätze gewachsen, das auch Songzeilen und Fundstücken Platz bietet. Ich verfolge damit kein Ziel, es ist vielmehr ein sprachlicher Work-out sowie ein Inspirationsquell für mich selbst und alle, die Sprache lieben.
Du zielst ja auf die ersten Sätze eines Werkes ab. Glaubst du, dass du nach einem Satz schon erahnen kannst, welche Güteklasse ein Werk besitzt?
Aber ja! Ich habe schon Bücher allein nach dem ersten Satz gekauft oder liegengelassen. Im besten Fall spiegelt sich im ersten Satz der ganze Roman wider, also die Prämisse, das große Ganze, der Sound des Erzählers. Im schlechtesten Fall zeigt der Autor, wie gewöhnlich, schlampig oder uninspiriert er seine Geschichte aufzieht. Natürlich entscheiden darüber nicht ausschließlich die ersten Wörter. Aber sie erledigen nun mal den Job des Türöffners, und vor diesem Job habe ich großen Respekt.
Danke, Christian Knieps, für das steile Interview, und toi toi toi für die Novelle! Die aktuelle Ausgabe kann man hier bestellen.